Navigation

Toni Pongratz anlässlich der Kulturpreisverleihung 2004

"„Bei Herbert Muckenschnabl ist die Darstellung der Dinge eine Angelegenheit von Geometrie, ausgewogener  Strenge, und Sachlichkeit. Diese offensichtliche Vereinfachung der Formen steht der außerordentlichen Sensibilität, die aus seinen Werken spricht, in keiner Weise entgegen. Dieses Bild begleitet viele Kunstfreunde seit nunmehr über 25 Jahre seiner Ausstellungstätigkeit.

 

 Weit über 50 Einzelausstellungen und unzählige Beteiligungen an Gruppenausstellungen in der Region, in ganz Deutschland, sowie im benachbarten Ausland bestritt Herbert Muckenschnabl, der im Hauptberuf Kunsterzieher an der Staatl. Realschule in Grafenau ist.

Herbert Muckenschnabls  Sujet leuchtet vergessene Perspektiven neu aus. Er setzt das oft Übersehene, das Unbeachtete, das an die Seite gedrängte ins Bild und gibt damit unbedeutenden Dingen neue Geltung. Seine Bilder erzählen von etwas, das aber meist übersehen wird, sie fordern auf zur sensiblen Wahrnehmung, zum kritischen Beobachten.

Seine Bilder entstammen dem Alltag, der Heimat mit ihren Landschaften, Stillleben, Architektur und den Menschen die ihn umgeben. Kurz, er malt aus seinem Leben, das was ihn umgibt, was ihn berührt, was er liebt.. Es sind Momentaufnahmen von Situationen, die das starke Gefühl des Dabeiseins erwecken. In seinen Bildern begegnen wir der Harmonie des Augenblicks, den Linien, die homogene Farbflächen umschließen und begrenzen. In ihnen lösen sich Landschaften und architektonische Strukturen in Farben auf, die letztlich nur noch Gefühle sind. Herbert Muckenschnabl überlässt in seiner Bildsprache nichts dem Zufall. Seine Arbeiten entspringen dem Denkprozess, sind Kopfbilder. Klare Komposition, expressive Farbgebung, die in ihrer Stimmigkeit stets den Wohlklang zum Ziel hat, vermitteln eine Dynamik lichtdurchfluteter Zeitlosigkeit. Die Linie ist der Ursprung seiner Bilder, sie umschließt die Fläche, grenzt diese ab, verdichtet die Spannung und kommt zu einer Aussagekraft, die den Maler unverkennbar macht, seit vielen Jahren.

Angesiedelt ist Herbert Muckenschnabl in der Tradition der graphischen Elemente und in der Einfachheit des Bildersujets, also durchaus auch in der Tradition der großen Künstlergruppen wie „Die Brücke“ oder „Der Blaue Reiter“. Wahrlich nicht die Schlechtesten – aber wie Herbert Muckenschnabl sagt: „Ein Thor, der sich nicht am Guten ein Beispiel nimmt“.

Toni Pongratz anlässlich der Kulturpreisverleihung des Landkreises Freyung/Grafenau